Die Dialektik der Aufklärung landet in der Konspiration
Der 11. September 2003 bringt zwei Ereignisse zusammen: Theodor W. Adorno würde hundert Jahre alt. Das World Trade Center ist seit zwei Jahren zerstört. Der Philosoph überlebt in der Rezeption, die Twin Towers als Lichttürme im Laserstrahl. Ein Anlass, Adornos Kunst-Theorie und den barbarischen Akt in Beziehung zu bringen. Seit dem ästhetischen Schock durch den Zusammenbruch des World Trade Centers ändert sich der Kanon des Richtigen und Falschen rapide, das Leitbild der europäischen Aufklärung schwindet weiter. Den Terroristen ist geglückt, wonach Künstler lebenslang vergeblich ringen: Mit drei Schlägen haben sie auf einen Schlag das Weltbewusstsein verändert. Was man sich nicht vorstellen kann, muss man erfinden. Die Dialektik der Aufklärung landet in der Konspiration.