400 Jahre Frieden
Genau 400 Jahre ist es her, dass Genf mitten in der Nacht und trotz eines Friedensvertrages von den Truppen des savoyischen Herzogs Charles Emmanuel überfallen wurde. Mit viel Glück und - der Legende nach - einem von Madame Royaume aus dem Fenster geworfenen Suppentopf konnte die Bevölkerung den Angriff abwehren. Doch obwohl es sich um ein eher nebensächliches Geschichtsereignis handelt, spielt die Erinnerung daran bis auf den heutigen Tag eine enorme Rolle. Mit Fackelumzügen und Kanonenschießen wird jeweils im Dezember die "Escalade" gefeiert.
Seither herrscht Frieden auf Genfer Boden - ein Sonderfall, der in Europa keine Parallele hat. Bloß die napoleonischen Truppen besetzten auf ihrem Weg nach Osten kurzfristig die Stadt, wurden von der Bevölkerung jedoch eher mit Wohlwollen betrachtet. Ansonsten aber gilt: Da die Republik Genf erst 1815 der Schweiz beitrat, war sie an den vorherigen Kämpfen der Eidgenossenschaft nicht beteiligt, und in der jüngeren Geschichte war die Schweiz neutral.
Diese grandiose Tradition trug dazu bei, dass Genf zum Sitz des Völkerbunds (und später der UNO) wurde. Und sie prägt den Geist der stolzen, in ihrer Vergangenheit ruhenden Stadt durch und durch.
Diese grandiose Tradition trug dazu bei, dass Genf zum Sitz des Völkerbunds (und später der UNO) wurde. Und sie prägt den Geist der stolzen, in ihrer Vergangenheit ruhenden Stadt durch und durch.