Chiles kybernetischer Traum von Gerechtigkeit

Projekt Cybersyn (2/2)

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Die Anzeigen im Operations-Room. © Gui Bonsiepe
Von Jakob Schmidt und Jannis Funk · 10.04.2020
Beflügelt von der Aufbruchstimmung im sozialistischen Chile der Allende-Zeit entwickelt eine Gruppe von Ingenieuren ein Computernetzwerk, mit dem die Wirtschaft des gesamten Landes gesteuert werden soll - ein Experiment, das wie Science-Fiction anmutet: Projekt Cybersyn.
Der exzentrische britische Kybernetiker Stafford Beer sieht die Wirtschaft wie einen menschlichen Körper, ein System, das sich selbst regulieren kann, dezentral und in Echtzeit. Sein Team und er verkabeln Firmen im 4.000 Kilometer langen Land, sammeln Daten im einzigen verfügbaren Großrechner, schreiben eine Software, die Engpässe erkennen soll - bevor sie überhaupt entstehen. Die ersten Resultate: vielversprechend.
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Stafford Beer.© privat Vanilla Beer
Doch das Team kämpft gegen die Zeit: Die chilenischen Unternehmer horten Lebensmittel, Spediteure streiken, Sanktionen der Amerikaner ruinieren den Export. Die Inflation erreicht Rekordhöhen, und die Rechten im Land planen schon den Putsch, der schließlich zur Pinochet-Diktatur führt.

Projekt Cybersyn (2/2)
Chiles kybernetischer Traum von Gerechtigkeit
Von Jakob Schmidt und Jannis Funk

Redaktion: Tina Klopp
Regie: die Autoren
Produktion: Dlf/WDR 2020

Hier können Sie den 1. Teil der Sendung hören: