Bonn - Djerba und zurück

Von Judith Grümmer · 30.09.2011
2002 ging es endlich los. Jahrelang hatte Michael Schmidt, Lehrer an der Bonner Christophorus-Förderschule, mit seinen behinderten Schülern selbst gebackenes Brot verkauft. Der Erlös sollte ihren Traum erfüllen: einmal fliegen. In ein warmes Land. Tunesien. Djerba.
Denn seine Schüler wollten wissen, ob es auf Djerba auch behinderte Kinder gibt – und wie die zur Schule gehen. Aus dieser ersten Reise entstand eine bisher einzigartige Schulpartnerschaft zwischen einem europäischen und einem arabischen Land. Auf Djerba leben überdurchschnittlich viele Kinder mit geistigen und körperlichen Behinderungen. Das hat dort zur Folge, dass viele Tunesier sich dort schon lange ehrenamtlich für die Förderung ihrer Kinder engagieren. Der sozialpädagogische Austausch mit einer deutschen Schule bringt beide Seiten auf viele neue Ideen.

Inzwischen waren die Bonner dreimal in Tunesien und die Kinder aus El May dreimal in Deutschland.

Die Erfahrung dieser Reisen stärkt das Selbstbewusstsein der Schüler beider Seiten. Aus den pädagogischen Partnern sind gleichberechtigte Freunde geworden. Die Revolution in Tunesien hat nun noch einmal den Blick aufs jeweilige Partnerland verändert.

Judith Grümmer hat die Schülergruppen über Jahre hinweg auf ihren Reisen begleitet.


DLF 2011