Blue Crime - Hörspiel

Die beiden Freundinnen und ihr Giftmord

Der Schriftsteller und Arzt Alfred Döblin
Der Schriftsteller und Arzt Alfred Döblin © dpa picture alliance
Von Alfred Döblin · 08.08.2020
Als Prozessberichterstatter wohnte Alfred Döblin 1923 einem viel Aufsehen erregenden Gerichtsverfahren über einen Giftmord bei. Seine Prozessnotizen verarbeitete Döblin zu einer dokumentarischen Erzählung, die auch die Vorgeschichte des Verbrechens nachzeichnet.
Anfang der 20er-Jahre verheiratet sich die 19-jährige, lebenslustige Berlinerin Elli mit dem älteren, ernsten Tischler Karl Link. Sie erträgt seine Berührungen nicht, er aber setzt ihr mit immer größerer Brutalität zu. Es entwickelt sich ein Ehekrieg zwischen Menschen, die nicht zueinander passen, den anderen permanent enttäuschen und dabei sind, sich gegenseitig zu zerstören. Da lernt Elli die junge Margarete kennen. Die beiden Frauen fühlen sich leidenschaftlich zueinander hingezogen. Ellis Hass auf den ungeliebten, gewalttätigen Ehemann, der zwischen ihr und der Freundin steht, wächst so sehr, dass die beiden Frauen beschließen, den Störenfried zu vergiften. Alfred Döblin: „Die Schwierigkeiten des Falles wollte ich zeigen, den Eindruck verwischen, als verstünde man alles oder das meiste an solchem massiven Stück Leben.”

Die beiden Freundinnen und ihr Giftmord
Von Alfred Döblin
Bearbeitung und Regie: Charles Benoit
Musik: Hans Koch
Mit Rebecca Klingenberg und Bettina Hoppe
Produktion: Schweizer Radio DRS 2007