Blue Crime - Hörspiel

Der Fall Maurizius (1/3)

Schwarz-Weiß-Porträt eines dunkelhaarigen älteren Mannes mit Halbglatze und Schnurbart
Einer der populärsten Schriftsteller seiner Zeit: Jakob Wassermann um 1910 © picture-alliance //Austrian Archives / Anonym
Von Jakob Wassermann · 06.02.2021
1924 wurde der Rechtsanwalt Karl Hau, der 1906 in einem sensationellen Prozeß wegen Mordes zum Tode verurteilt und zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe begnadigt worden war, aus der Haft entlassen. Bald danach beging er Selbstmord. Seine Schuld, die er stets geleugnet hatte, blieb umstritten.
"Der Fall Maurizius", so heißt der 1928 erschienene Roman von Jakob Wassermann, der auf einen authentischen Fall zurückgeht.
Der 16-jährige Etzel erkundigt sich bei seinem Vater, dem Oberstaatsanwalt von Andergast, nach dem alten Mann, der sich ihm am Tag vorher mit den Worten „Ich bin Maurizius!“ in den Weg gestellt hatte. Der Baron verweigert jegliche Antwort, doch Etzels Großmutter klärt den Jungen auf. Der Alte sei der Vater von Leonhart Maurizius, der 20 Jahre zuvor in einem spektakulären Mordprozess zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden war.
Für den damaligen Staatsanwalt Andergast war der Fall von vornherein klar: Leonhart Maurizius hatte seine Frau Elli erschossen, so wie es der Kronzeuge Waremme unter Eid aussagte.
Während es mit Andergasts Karriere seitdem steil bergauf gegangen ist, hat Leonharts Vater immer wieder versucht, seinen Sohn durch Gnadengesuche freizubekommen. Er ist von dessen Unschuld überzeugt. Etzel hat keine Ruhe, bis er selbst mit Peter Paul Maurizius gesprochen hat.
Nach einem authentischen Kriminalfall aus dem Jahr 1905.

Der Fall Maurizius (1)
Von Jakob Wassermann
Bearbeitung: Palma
Regie: Ulrich Lauterbach
Mit Gert Westphal, Willy Trenk-Trebitsch, Hermann Menschel, Fritz Kortner, Paul Hoffmann, Johanna Hofer-Kortner, Hans-Joachim Horn, Mathilde Einzig, Hans Caninenberg
Produktion: HR 1960
Länge: ca. 54'
(Teil 2 am 13.2.2021)