Batterien aus Bolivien

Von Gaby Weber |
Klimaschutz ist ein politisches wie wirtschaftliches Thema: Der CO²-Ausstoß soll verringert, die Abhängigkeit vom Erdöl überwunden werden. Weltweit erforscht und fördert die Automobilindustrie die Entwicklung von Elektroautos. Das Hauptproblem dabei sind leistungsfähige Batterien. Und die basieren auf Lithium, einem seltenen Metall.
Die Hälfte der weltweiten Lithium-Vorkommen befindet sich in Bolivien, in der Salzwüste Uyuni, in schwindelnder Höhe, schwer erreichbar, ohne eine funktionierende Infrastruktur. Ein begehrter Schatz, den es zu heben gilt. Schon heute diskutieren die Bolivianer, wie sie sich und ihren Reichtum am besten verkaufen. Wer das bolivianische Lithium will, muss mehr als ein paar Glasperlen auf den Tisch legen.

Aber die politischen Verhältnisse im Land schrecken Investoren ab. Den französischen und US-amerikanischen Firmen scheint das Geschäft noch zu risikoreich. Die Russen sind interessiert, ebenso die Brasilianer, deren Erdöl-Raffinerien der sozialistische Präsident Boliviens, Evo Morales, erst vor drei Jahren gekauft und enteignet hatte. Wer das Geschäft macht, dem gehört die Zukunft.
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