Barocke Sprachspiele

Affentheurlich Naupengeheurliche Geschichtklitterung

Ausschnitt vom Deckblatt "Affentheurlich Naupengeheurliche Geschichtklitterung" von Johann Fischart.
Ausschnitt vom Deckblatt "Affentheurlich Naupengeheurliche Geschichtklitterung" von Johann Fischart. © Bayerische Staatsbibliothek
Von Reinhold Friedl nach einem Text von Johann Fischart · 06.01.2017
Abenteuerliche Sprachspiele, überbordende Assoziationsketten und wuchernde Wortkaskaden: Johann Fischarts "Affentheurlich Naupengeheurliche Geschichtklitterung" von 1575 nimmt die literarische Moderne um Jahrhunderte vorweg.
Der Straßburger Dichter verlässt sich auf den Klang der Worte und er setzt auf ein Netz absurder und pseudo-etymologischer Verkettungen. Aus dem neuhochdeutschen Sprachexzess hat der Musiker Reinhold Friedl ein Hörstück geschaffen, das klangliche und sprachliche Strukturen freilegt.
"So hört nun, Ihr meine Orenspitzige und offenmaulvergessene Zuhörer". (Johann Fischart)

Von Reinhold Friedl nach einem Text von Johann Fischart
Komposition und Realisation: Reinhold Friedl
Sprecher: Bernhard Schütz, Maurice de Martin, Andreas Harder, Thomas Herbst, Elsa Kammerer, Max Knoth, Georg Mariot, Sabine Schall, Wolfgang Tschöke, Christian Wittman, Georg Zeitblom
Musiker:
p.o.p. psychology of perception:
Elena Kakaliagou, Horn
Nora Krahl, Violoncello
Hannes Strobl, E-Bass
Reinhold Friedl, Klavier
Cantantes a pueris Berlin
Leitung: Vinzenz Weissenburger
Ton: Hermann Leppich und Philipp Adelmann
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2015

Länge: 52'20

Reinhold Friedl, geboren 1964 in Baden-Baden, studierte Mathematik und Musik. Als Komponist erhielt er zahlreiche Aufträge renommierter Festivals. Zudem tourt er weltweit als Pianist und Leiter des Ensembles "zeitkratzer". Zahlreiche Radiobeiträge zur experimentellen Musikgeschichte, CD- und Vinylveröffentlichungen. Zuletzt für Deutschlandradio Kultur: "Die Perfektion der Fehler" (2015).