Auf dem Weg nach Çankiri

Der Komponist und der Völkermord

Gedenken an die armenischen Opfer vom 24. April 1915 in Istanbul.
In Istanbul gedenken Menschen der armenischen Opfer vom 24. April 1915 © imago / Xinhua
Von Daniel Guthmann · 03.04.2015
Am 24. April 1915 werden in Konstantinopel mehr als 220 Armenier festgenommen und in den folgenden Tagen ins Landesinnere nach Çankiri deportiert. Der Vorwurf lautet: Hochverrat. Zu den prominenten Gefangenen gehört einer der berühmtesten armenischen Künstler: der Komponist und Priester Komitas Vardapet.
Die Verhaftungen bilden den Auftakt zum ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts. Zwischen 1915 und 1917 bringen die Türken schätzungsweise 1,5 Millionen Armenier im Osmanischen Reich um. Obwohl Komitas zu den Überlebenden der Deportationen gehört, zerbricht er aus Verzweiflung über das Leid seiner Nation.Die letzten 20 Jahre seines Lebens verbringt er in psychiatrischen Anstalten in Konstantinopel und Paris.
Das Feature erzählt mit Hilfe von Auszügen aus unveröffentlichten Originalquellen, Krankenakten und armenischen Zeitzeugenberichten, und macht deutlich, was der Leidensweg des Komponisten für die Armenier von heute bedeutet.
Produktion: WDR/DLF 2015
Das Manuskript zum Nachlesen:

Die Sendung wurde gefördert durch ein Stipendium der Film- und Medienstiftung NRW.