Die Waffen nieder!

Noch im Juli 1914 annonciert die Berliner "Lichtbild-Bühne" den in Dänemark produzierten Antikriegsfilm "Die Waffen nieder" nach dem vielgelesenen Roman von Bertha von Suttner (1889). Rund zwei Wochen später sucht man im selben Blatt vergebens nach diesem Filmtitel.
Seine Premiere erlebt der Film nicht wie geplant anlässlich eines Wiener Weltfriedenskongresses im September 1914 - der Kongress fällt aus -, sondern in den USA. Der Boykott patriotischer deutscher Kinobetreiber und Zensur führen dazu, dass der Film erst zum Kriegsende in Deutschland anläuft. Doch dann kommt der Film zu spät. Niemand will mehr etwas vom Krieg sehen. Aber nicht nur die Weltkriegserfahrungen haben die Fiktion auf Zelluloid überholt, sondern auch die technischen Möglichkeiten. Ausgerechnet der Krieg ließ das neue Medium Kino zum ersten massentauglichen Propagandainstrument werden.
Produktion: DLF 2014