Allgegenwärtige Altlasten des Zweiten Weltkriegs

Die explosiven Reste der Vergangenheit – Blindgänger

Zwei Fliegerbomben im Forst Potsdam, gefunden am 5.3.2015
Zwei Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg - gefunden am 5.3.2015 im Forst Potsdam. © picture alliance / ZB / Bernd Settnik
Von Sascha Wundes · 24.07.2021
Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg sind kein Phänomen im Rückgang. Mit der Erschließung neuer Baugebiete steigt die Zahl der Funde. Eine Deutschlanderkundung mit Entschärfungsteams.
Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht irgendwo in Deutschland ein Blindgänger gefunden wird. Wir leben auf den Trümmern des Zweiten Weltkriegs, darunter immer noch tausende Tonnen nicht explodierter Bomben. Die Gefahr, die damals vom Himmel drohte, droht heute aus dem Erdreich. Und obwohl jedes Jahr Tausende Blindgänger entschärft werden, steigt die Zahl der Bombenfunde an. Grund ist die zunehmende Verdichtung der urbanen Räume, jede freie Fläche wird bebaut: Mehr Bagger, mehr Bomben. Wenn die letzten Zeugen des Zweiten Weltkriegs gestorben sind, werden immer noch Blindgänger an die Zeit erinnern.

Die explosiven Reste der Vergangenheit – Blindgänger
Von Sascha Wundes
Regie: Andrea Leclerque
Mit: Jonathan Bruckmeier und Lilli Lorenz
Ton: Manfred Seiler
Produktion: SWR 2021
Länge: 50'45

Sascha Wundes, geboren 1971 in Solingen, studierte Ethnologie, Soziologie und Politikwissenschaft. Lebt seit 2005 in Dortmund, wo er mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen arbeitet. Seit 2008 ab und zu Hörfunkautor. Zuletzt: "Das letzte Mal" (SWR 2017, gefördert durch ein Hörspiel-Stipendium der Film- und Medienstiftung NRW) und "Diesseits der Stille" (NDR 2017).