Abgehängt

Wie die Krise in das Leben der Franzosen eingreift

Eine französische Flagge weht im Wind.
Derzeit streiten französische Politiker über mögliche Wege aus der Krise. © imago / Rainer Unkel
Von Ruth Jung  · 10.03.2015
Jeder vierte Franzose unter 25 Jahren ist arbeitslos. Rund fünf Millionen gelten als arm. Und die Armut breitet sich immer mehr aus. In Paris führt ein Obdachloser Interessierte an die Stätten des zunehmenden sozialen Elends. 2013 verteilten die "Resto du coeur" mehr als 130 Millionen kostenlose Mahlzeiten.
Aus der Initiative des Komikers Coluche von 1985 ist ein karitatives Großunternehmen geworden. Armut hat heute ein anderes Gesicht als vor 30 Jahren: Nullwachstum, prekäre Arbeitsverhältnisse, Arbeitslosigkeit, Depression, Ausgrenzung. Von dieser tiefgreifenden sozialen und politischen Krise profitiert die extreme Rechte, die 2014 zwölf Rathäuser erobern konnte.
Bei der Europawahl erhielt der Front National ein Viertel der abgegebenen Stimmen. Umfragen lassen befürchten, dass dessen Spitzenkandidatin Marine Le Pen bei den nächsten Präsidentschaftswahlen vorn liegen könnte. Derweil streiten sich die regierenden Sozialdemokraten über mögliche Wege aus der Krise.
Produktion: DLF 2015