Gilsbrod

Von Sabine Bergk · 27.01.2013
An einem kleinen Stadttheater ist der Souffleuse gekündigt worden. Wie es dazu kam, erzählt die Souffleuse selbst. Frau Gilsbrod, Diva des Hauses und Muse des Dirigenten, gerade im Begriff ihr erstes viergestrichenes C im fortissimo zu singen, hat sich im Text verhakt und wartet auf den Einsatz der Souffleuse.
Doch die kann ihr den Text nicht geben, denn sie muss beim Anblick der Gilsbrod schrecklich lachen.

Während Gilsbrod ihre Koloratur verzweifelt auf a weitersingt, steigert sich die Souffleuse in die Versatzstücke ihrer Erinnerung hinein, an ein Leben im Theater, an kleinbürgerliche und größenwahnsinnige Stadttheaterillusionen. Eine komische und zugleich abgründige Parabel.


Regie: Leopold von Verschuer
Komposition: Bo Wiget
Mit: Kirsten Hartung
Ton: Thomas Monnerjahn
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2013
Länge: 87’43


Sabine Bergk, geboren 1975 in Bremen, Autorin und Regisseurin. "Gilsbrod" ist ihr Romandebüt und erstes Hörspiel.
Regisseur Leopold von Verschuer und Kirsten Hartung als Souffleuse Gilsbrod
Regisseur Leopold von Verschuer und Kirsten Hartung© Deutschlandradio - Anke Beims