Die Geschichte des Kintopp hatte ihren eigenen Klang, einen erotischen Zauber, melodramatische Grausamkeit und eine derbe Komik, vor allem aber eine an Musik erinnernde Unmittelbarkeit. 1927 begann mit dem gekrächzten Lied von einer Wachsplatte der Tonfilm. Kehren wir zurück zum Boulevard der Dämmerung, wo die Dialoge gelächelt werden, die Knalleffekte mimisch sind und die Pointen körperlich. Mit Fundstücken, Szenen und Geschichten lädt dieses Hörbild ein zu einer Passage durch die fast vergessene Welt des Kintopp.
Hörbild über den Stummfilm
Stummfilmszene aus dem Jahr 1923 mit Darsteller Harald Lloyd. © picture alliance / United Archives
Boulevard der Dämmerung
04.01.2022
Der Stummfilm wusste nicht, dass er stumm war. Er konnte flüstern und schreien, verführerisch seufzen, locker plaudern und polternd lachen. Auch die Zuschauer blieben keineswegs still. Sie schrien entsetzt auf, machten Witze oder summten die Musik des Klavierspielers mit.
Boulevard der Dämmerung
Von Josef Schnelle
Regie: Beatrix Ackers
Klavierimprovisation: Gottfried Eberle
Mit Manfred Zapatka, Josef Tratnik, Ilse Strambowski und Christiane von Poelnitz
Produktion: DLF 1999
Länge: 48’43
Von Josef Schnelle
Regie: Beatrix Ackers
Klavierimprovisation: Gottfried Eberle
Mit Manfred Zapatka, Josef Tratnik, Ilse Strambowski und Christiane von Poelnitz
Produktion: DLF 1999
Länge: 48’43